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Glossar

Alle Definitionen zur dritten Bundeswaldinventur (BWI 3) in Bayern

Abgang:

Alle genutzten Bäume (s. Nutzung) und zusätzlich die seit der letzten BWI abgeschnittenen oder abgestorbenen Bäume, die nicht zur Verwertung vorgesehen wurden.

Altbestockung:

Alle Bäume über 4 m Baumhöhe in der Winkelzählprobe.

ausgeschieden:

Alle genutzten oder abgestorbenen und gefällten Bäume, welche ungenutzt im Bestand verblieben sind. Frisch abgestorbene Bäume, an denen das Feinreisig noch komplett vorhanden ist, fallen nicht in diese Kategorie.

Auswertungseinheit:

Nutzerdefinierte, nach bestimmten Merkmalen klassifizierte Einheit, z.B. Planungsregion, Wuchsgebiet, Eigentumsart

Auswertungsgebiet:

Unterklasse der Auswertungseinheit, die ausschließlich nach räumlichen Charakteristika klassifiziert ist
Baumalter am Beginn oder Ende der Auswertungsperiode [a]: das arithmetische Mittel aller Bäume mit BHD > 7 cm, berechnet jeweils am Beginn oder Ende der Auswertungsperiode

Baumalter [a]:

das arithmetische Mittel des Alters aller Bäume mit BHD ≥ 7 cm.

Baumartengruppe:

Die BWI3 aggregiert für die Auswertung folgende Baumarten zu Gruppen:

Eiche:

alle Eichenarten (inklusive Roteiche), Buche,

Buche:

Rotbuche

ALH - Andere Laubbäume mit hoher Lebensdauer:

z.B. Ahornarten, Ahornblättrige Platane, Edelkastanie, Esche, Hainbuche, Lindenarten, Nussbaumarten, Robinie, Rosskastanie, Speierling, Stechpalme, Ulme, Weißesche

ALN - Andere Laubbäume mit niedriger Lebensdauer:

z.B. Birkenarten, Elsbeere, Erlenarten, Pappelarten, Traubenkirsche-Arten, Vogelkirsche, Wildobst, alle weiteren Laubbaumarten, soweit sie nicht gesondert genannt sind,

Fichte:

alle Fichtenarten und sonstige Nadelbäume außer Douglasie, Kiefer, Lärche, Tanne,

Tanne:

Weißtanne, Küstentanne und sonstige Tannen, Douglasie,

Kiefer:

alle Kiefernarten,

Lärche:

alle Lärchenarten.

Baumhöhe am Beginn oder Ende der Auswertungsperiode [m]:

Das arithmetische Mittel aller Baumhöhen aller Bäume mit BHD ≥ 7 cm, jeweils am Beginn oder am Ende der Auswerteperiode angegeben.

Baumhöhe [m]: ]:

Das arithmetische Mittel aller Baumhöhen aller Bäume mit BHD ≥ 7 cm

Begehbarkeit:

Begehbare Traktecken wurden eingemessen und aufgenommen. Zu Traktecken, die nicht begehbar waren wurden nur Angaben gemacht, die aus der Ferne erkennbar waren. Vorübergehend nicht begehbare Traktecken (zum Beispiel durch Sturmschäden) wurden zu einem späteren Zeitpunkt aufgenommen, falls möglich. Traktecken wurden klassifiziert in (1) begehbar, (2) nicht begehbar, Betretungsverbot, (3) nicht begehbar, gefährliche Geländebedingungen (z.B. Gebirge, Moor, Wasser), (4) nicht begehbar, sonstige Gefahren, (5) nicht begehbar, Latschenfeld oder sonstiger undurchdringlicher Bewuchs.

Bestand:

Kleinste Bewirtschaftungseinheit des Waldes, die sich i.d.R. durch Aufbau, Alter und Bewirtschaftungsform deutlich von umgebenden Beständen abgrenzt.

Bewirtschaftungseinheit des Waldes:

Waldteil, der sich hinsichtlich Alter und Baumart wesentlich von seiner Umgebung abhebt. Er ist für einen längeren Zeitraum die kleinste Einheit des waldbaulichen Handelns.

Bestandesaufbau:

Vertikalstruktur des Bestandes, d.h. die Besetzung des Bestandesgefüges mit verschiedenen Schichten (s. Bestandesschicht)

Bestandesschicht:

Vertikale Bestandesstruktur, bei der unterschiedliche Kronenschichten (Hauptbestand, Unterstand, Oberstand, Nebenbestand) nach waldbaulichen und ökonomischen Kriterien unterschieden werden.

Bestockungstyp:

In der BWI3 werden die die beobachteten Bestockungstypen nach der häufigsten Baumart (nicht Baumartengruppe) definiert.

Blöße:

Vorübergehend unbestockter Holzboden

Brusthöhendurchmesser:

Der Stammdurchmesser eines Baumes in 1,3 m Höhe

Brusthöhendurchmesser des Grundflächenmittelstammes [cm]:

Der Grundflächenmittelstamm ergibt sich durch Division der Bestandesgrundfläche durch die Baumzahl, wobei ausschließlich Bäume mit BHD ≥ 7 cm) berücksichtigt werden.

Derbholz:

Oberirdisches Holzvolumen mit eine Durchmesser ≥ 7cm inklusive Rinde. Bäume mit BHD < 7 cm gehen nicht in die Berechnung ein.

Eigentumsart:

Waldeinteilung nach Eigentumsverhältnissen in:
1 Staatswald (Bund)
2 Staatswald (Land)
3 Körperschaftswald
4 Privatwald

Erntefestmeter:

Nutzbares Derbholzvolumen, angegeben i.d.R. als Vorratsfestmeter mit Rinde, wobei Ernteverluste- und Rinde bereits abgezogen sind.

flächengewogenes Alter [a]:

mit der Standfläche der Bäume gewogener Mittelwert der Baumalter für alle Bäume mit BHD ≥ 7 cm. Die Standfläche ist dabei funktional aus dem BHD über allometrische Verhältnisse abgeleitet

Gesamtfläche Wald+Nichtwald [ha]:

Gesamtfläche des Inventurgebietes, unabhängig von Landnutzung und Landbedeckung

Grundfläche:

Summe der Stammquerschnittsflächen in 1.3 m Höhe, angeben als m² / ha

Hauptbestand:

Bestandesschicht, die den Bestand wirtschaftlich dominiert. Bei mehr als 5/10 Deckung der obersten Bestandesschicht stellt diese stets den Hauptbestand. Plenterwald ist hier bei Auswertungen des Hauptbestands miteingeschlossen.

Hauptbestockung:

Umfasst Haupt- oder Jungbestockung, je nachdem welcher Teil der Bestockung den Bestand wirtschaftlich dominiert.

Holzboden:

Dauerhaft zur Produktion bestimmte Waldfläche. Dazu gehören auch Blößen, Gräben, Leitungstrassen, Rückegassen, Wege und Schneisen unter 5 m Breite. Der Holzboden wird weiter differenziert nach produktivem und unproduktivem Wald.

Jungbestockung:

Bäume im 10 m-Probekreis mit Höhen von 0.2 m bis 4 m.

Konfidenzintervall ([KI95]):

beschreibt den Vertrauensbereich, in dem der angegebene Mittelwert mit 95%iger Wahrscheinlichkeit liegt. In den Tabellen der BWI3-Bayern wird stets ein prozentualer Wert für das Konfidenzintervall angegeben. Beispiel: Der absolute Holzvorrat in Bayern wird nach der Bundeswaldinventur 2012 auf ca. 987 Mio. m³ geschätzt. Der angegebene Vertrauensbereich erstreckt sich über einen Bereich von +/- 4% um den geschätzten Mittelwert, d.h. mit einer Wahrscheinliichkeit von 95% liegt der Holzvorrat in Bayern in einem Bereich zwischen 948 Mio m³ und 1023 Mio. m³.

Körperschaftswald:

Wald im Eigentum von Städten, Gemeinden, sowie von Zweckverbänden, Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts.

Lücke:

Holzboden mit einer Grundfläche des darauf stockenden Bestandes von weniger als 4 m²/ha, wenn gleichzeitig bei der Messung keine Bäume des Hauptbestandes bei der WZP4 (Probekreis 1 m) vorgefunden wurde

Montane Stufe:

Vegetationsstufe des Bergwaldes. Sie erstreckt sich in den Mittelgebirgen zwischen 450 und 800 m und auf der Alpennordseite zwischen 1200 und 1400 m.

Neuwaldfläche [ha]:

Fläche, auf der bei BWI3 Wald festgestellt wurde, der bei der vorhergehende BWI2 noch nicht vorhanden war. Dieser kann durch natürliche Verjüngung oder künstlich etabliert worden sein.

Nichtholzboden:

Waldfläche, die nicht Holzboden ist. Dazu zählen Schneisen, und Waldwege mit mehr als 5 m Breite, Holzlageplätze, Saat- und Pflanzenkämpe, Forstbaumschulen, Wildäcker und Wildwiesen, der forstliche Nutzung dienende Hof- und Gebäudeflächen, Erholungseinrichtungen im Wald, sowie Felsen, Blockhalden, Kiesflächen und Gewässer, Moore und Sümpfe (sofern unbestockt).

Nutzung:

Alle Bäume, die bei der Winkelzählprobe als gefällt oder nicht mehr auffindbar klassifiziert wurden. Totholz und zählt nicht in diese Klasse.

Privatwald:

Wald im Alleineigentum privater Waldbesitzer.

Sonstige Laubbäume mit hoher Lebensdauer:

Andere Laubbäume mit hoher Lebensdauer; bedeutend für die Typisierung der Bestockung.

Sonstige Laubbäume mit niedriger Lebensdauer:

Andere Laubbäume mit niedriger Lebensdauer; bedeutend für die Typisierung der Bestockung.

Staatswald:

Wald im Alleineigentum des Staates. Er wird unterschieden nach Staatswald im Eigentum des Bundes oder des Landes.

Stichprobenfehler:

siehe Konfidenzintervall

Thema:

Auswertung, bei der die Ergebnisse i.d.R. nach zwei Strukturierungskriterien kombiniert und in einer Tabelle dargestellt werden (zum Beispiel: Volumenvorrat, strukturiert nach Baumart und Brusthöhendurchmesser)

Umwandlungsfläche [ha]:

Fläche, die zwischen BWI2 und BWI3 von Wald zu Nichtwald umgewandelt wurde.

Vereinigungsfläche:

Die Vereinigungsmenge der begehbaren Holzbodenflächen aus BWI2 und BWI3.

Verjüngung:

Verjüngung bezeichnet die Etablierung einer neuen Baumgeneration durch natürliche Prozesse oder durch künstliche Pflanzung und Saat, bzw. das Stecken von Stecklingen.

verwertbar:

Derbholzmengen, welche den klassischen Produkten Stammholz, Fixlängen und Industrieholz zugeordnet werden können. Dabei werden biomassefähiges Material wie Rinde, übrigen Biomasse von Fällkerb, Äste etc. nicht berücksichtigt. In der Praxis wird auch Derbholz als nicht verwertbar klassifiziert, wenn der Aufarbeitungszopf über der Derbholzschwelle liegt.

Vorrat:

Das stehende Derbholz eines Bestandes, gemessen als Vorratsfestmeter oder Erntefestmeter.

Vorrat (Erntefestmeter o.R.) des ausgeschiedenen Bestandes [m³]:

Derbholzmenge in Erntefestmeter ohne Rinde, die zwischen BWI1 und BWI2 ausgeschieden ist.

Vorrat (Erntefestmeter o.R.) des genutzten Bestandes [m³]:

Derbholz, angegeben als Erntefestmeter ohne Rinde, das im letzten Inventurintervall von BWI² zu BWI³ genutzt wurde.

Vorratsfestmeter:

Maßeinheit für den stehenden Vorrat. Angabe in m³ (Derbholz m.R.)

Wald:

Als Wald in der BWI³ ist jede mit Forstpflanzen bestockte Grundfläche definiert, unabhängig von Katasterangaben. Dies schließt auch kahlgeschlagene oder verlichtete Grundflächen, Waldwege, Waldeinteilungs- und Sicherungsstreifen, Waldblößen und Lichtungen sowie Waldwiesen mit ein. Wildäsungsplätze, Holzlagerplätze, im Wald gelegene Leitungsschneisen, weitere mit dem Wald verbundene und ihm dienende Flächen einschließlich Flächen mit Erholungseinrichtungen, zugewachsene Heiden und Moore, zugewachsene ehemalige Weiden, Almflächen und Hutungen sowie Latschen- und Grünerlenflächen. Heiden, Moore, Weiden, Almflächen und Hutungen gelten als zugewachsen, wenn die natürlich aufkommende Bestockung ein durchschnittliches Alter von fünf Jahren erreicht hat und mindestens 50% der Fläche bestockt sind.
In der Flur oder im bebauten Gebiet gelegene bestockte Flächen unter 1000m², Gehölzstreifen unter 10 m Breite, Christbaum- und Schmuckreisigkulturen, gewerbliche Forstbaumschulen sowie zum Wohnbereich gehörende Parkanlagen sind nicht Wald im Sinne der BWI. Wasserläufe bis 5 m Breite unterbrechen nicht den Zusammenhang einer Fläche (Aufnahmeanweisung für die Dritte Bundeswaldinventur (BWI³), 2. geänderte Auflage, Mai 2011).

Winkelzählprobe:

Die Winkelzählprobe (WZP) ist ein optisches Stichprobenverfahren und ermöglicht im Wald die rasche Bestimmung von Grundfläche, Baumartenmischung und Vorrat. Sie ist ein wichtiges, weit verbreitetes Stichprobenkonzept für Forstinventuren. Dieses Stichprobenkonzept konzentriert den Messaufwand auf die dicken und damit massenreichen, ökologisch bedeutenderen und ökonomisch wertvollen Bäume. Durch die WZP werden als Probebäume die Bäume ausgewählt, die dicker sind als die Öffnung eines Winkels, der mit seiner Spitze am Stichprobenzentrum anliegt. Diese Bäume werden gezählt und je nach Methode vermessen. Technisches Hilfsmittel zur Probebaumbestimmung ist das Spiegel-Relaskop. Mit Hilfe von Formeln und Rechenprogrammen lassen sich aus der Zahl der Probebäume und den Messwerten das Holzvolumen und viele weitere ökologisch wie ökonomisch bedeutende Größen berechnen.

Zielmerkmale:

Merkmale in den Zellen der Ergebnistabellen der BWI³.

Zopf:

Oberer, wegen des geringen Durchmessers nach klassischen Produkten unverwerteter Teil des gefällten Baumes, gemessen in cm. Neuerdings vermehr als Biomasse nachgefragt.

Zuwachs des Vorrates [m³]:

Derbholz-Zuwachs in Vorratsfestmaß mit Rinde, zwischen BWI² und BWI³.